Morgen ist Allerheiligen


Eine Allerheiligenflut am 1. November gab es bisher zehnmal, was sich anhört wie eine regelmäßige Veranstaltung.

Im Jahr 1170 folgte sie auf einen sehr heißen und langen Sommer. Die Nordsee verwüstete die niederländische und die ostfriesische Küste und änderte eine Menge auf der  Landkarte. Beispielsweise wurde eine ziemlich lange und breite Insel namens Bant auseinandergerissen. Aus ihren Resten entstanden Borkum, Juist und Norderney.

1304 kam die Sturmflut zur Abwechsslung mal von Osten, verschlang zwei Dörfer und unterbrach die Landverbindung zwischen Rügen und Usedom.

1436 rauschte das Meer wieder von Westen heran, machte die Deiche platt und forderte in Diethmarschen viele Leben von Menschen und Vieh. Im nordfriesischen Tetenbüll ertranken 280 Menschen. Nachdem Eidum auf Sylt versunken war, zogen die überlebenden Inselbewohner ein Stück weiter und gründeten Westerland.

In den Jahren 1530 und 1532 gab es ebenfalls Sturmfluten der Nordsee, aber sie mäßigte sich ein wenig.

Wahrscheinlich fand die See das jedoch langweilig, denn 1570 überspülte sie erneut die gesamte Nordseeküste von Flandern bis Eiderstedt, brach nahezu alle Deiche und forderte ungefähr 20 000 Tote.

Zwei weitere Sturmfluten ereigneten sich am 1. November 1582 und 1627, und die letzte Allerheiligenflut erlebten wir 2006. Da war die Menscheit technisch ein bisschen weiter, es gab nicht mehr so viele Schäden. Obwohl gesagt werden muss, dass sich bei Neuharlingersiel ein immerhin 30 Meter langes Landungsboot aus dem Hafenbecken hob, um später auf einem Parkplatz gefunden zu werden, ein gutes Stück landeinwärts.

Warum, fragt man sich, sturmflutet es eigentlich ausgerechnet an Allerheiligen so gern?

Glücksfaktor: Schwimmen können …


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