Eine Mücke ist auch ein Lebewesen und hat eine gewisse Daseinsberechtigung.
Aber nicht in meinem Schlafzimmer.
Angeblich fliegt und sticht und schmarotzt sich ihresgleichen durch den Sommer.
Doch erst im Herbst, wenn es draußen schon dunkelt und drinnen Licht lockt, wird sie richtig penetrant.
Es ist schlimm genug, dass sie Stiche verpasst, die wie verrückt jucken und sich entzünden können. Es ist beleidigend, dass sie uns das Blut raubt – wenn auch in bescheidener Menge. Das Schlimmste jedoch ist ihr Motorengeräusch, dicht am Ohr, kurz nach dem Einschlafen. Wahrscheinlich findet sie es witzig, wie wir dann herumfahren und nach ihr schlagen. Wäre sie ein Segelflieger: Ich könnte ihr viel verzeihen.
Es heißt, der Kampfton erklingt keineswegs aus Versehen. Vielmehr will die Mücke damit testen, ob wir schon tief genug schlafen, um in Ruhe angezapft werden zu können.
Tief befriedigend, dieses sirrende Folterinstrument in einen breitgeschlagenen Blutfleck zu verwandeln. Das ist zwar unser eigenes Blut – aber dann ist Ruhe…