um etwas zu wittern oder um Schnupfen zu bekommen.Um Brillen zu stemmen, um Düfte zu genießen.
Und natürlich haben Nasen optische Bedeutung (außer für Leute, die sich ganz und gar nur für innere Werte interessieren.) Ich las mal von einer Frau, dass sie ‚geradezu seitwärts in die Salons geht, eingebildet, wie sie auf ihr merkwürdiges Profil ist‘.
Manche Menschen reizt die Nase von irgendwem so sehr, dass sie draufhauen möchten.
Anderen gefällt die eigene Nase nicht. Dagegen kann man notfalls was machen.Man kann es auch bleiben lassen. Barbra Streisand hat jahrzehntelang hin und her überlegt: Nase kleiner? Doch sie befürchtete, das könnte auch ihre Stimme verkleinern, weshalb sie es bleiben ließ und stattdessen durch ihre umwerfende Persönlichkeit derart funkelte, dass ihr die attraktivsten Männer Hollywoods zu Füßen lagen.
Der englische Sänger Tom Jones ließ sich ganz zu Beginn seiner Karriere seine recht kräftige Nase verkürzen, Michael Jackson so lange an der seinen herumfeilen, bis zum Schluss kaum noch etwas Nennenswertes übrig blieb.
Marlon Brandos Nase wiederum war ursprünglich fein, gerade, perfekt. Doch weil er auch sonst ein sehr ebenmäßig geschnittenes Gesicht besaß, wirkte das beinah feminin und etwas langweilig. Dann wurde ihm – während er am Brodway den Stanley Kowalski in Endstation Sehnsucht spielte – in einer Pause, in der er mehr oder weniger spielerisch mit einem Bühnenarbeiter boxte, die edle Nase gebrochen. Den nächsten Akt musste er mit blutender Nase und anschwellenden Augen spielen, was seine Bühnenpartnerin geistesgegenwärtig ins Stück einband, indem sie ihn als Dummkopf beschimpfte, der sich schon wieder geprügelt hätte. Die Produzentin des Bühnenstücks empfahl Brando dringend, sofort am nächsten Tag zum Arzt zu gehen und sich die Nase richten zu lassen. Das unterließ er jedoch, vielleicht aus Faulheit oder Gleichmut, vielleicht jedoch auch, weil er schnell erkannte, dass erst die gebrochene Nase sein Gesicht einzigartig machte.
So was Ähnliches ist dem richtigen Papi von Ernst passiert. Dem saß ursprünglich auch eine sehr gerade, feine Nase im Gesicht.
In diesem Sommer fiel er durch eine Delle im Boden buchstäblich auf die Nase, die lange blutete und sehr anschwoll, nahm das jedoch nicht ernst und hatte auch keine Zeit, zum Arzt zu fahren. (Merkwürdigerweise kenne ich nur so harte Männer, keinen einzigen wehleidigen. Weshalb es mir immer schwer fällt, an die Männergrippe zu glauben.) Inzwischen besitzt er durchaus ein neues Profil, und es ist – völlig kostenlos – interessanter als das vorherige.
Glücksfaktor: Nase gut, alles gut …