Nochmal Wespen!


Dieses Jahr gedeihen sie prachtvoll, weil sie Hitze und Trockenheit noch mehr schätzen als deutsche Touristen. Ich hab gelesen, das beste Mittel, um sie woanders hinzulocken, wären reife Weintrauben. Genau so.

Neben der Terrasse hingen kiloweise reife Weintrauben von oben runter. Und tonnenweise Wespen dran. Eine Idylle. Das einzige, was störte, waren wir.

Lydia räumte ihr Gartenhäuschen leer zwecks Renovierung, ich half, alles bei großer Hitze und begleitet von etwa dreißig Wespen, die sich von den Weintrauben losrissen, um sich zu erkundigen, was abgeht.

Es half nichts, dass wir den kleinen Miststücken erzählten, wir ständen unter Naturschutz. Lydia bekam den ersten Stich in den Oberschenkel, ich anderthalb Minuten später den zweiten in die Schulter.

Lydia rannte in ihre Praxis und holte winzige, kaum erkennbare weiße Pillen. Was war das? Apis, wie der Heilige Stier. (Immerhin war Lydia mal mit einem Ägypter verheiratet und heißt hinten immer noch ägyptisch.) Wir legten also jeder zwei der kleinen Punkte unter die Zunge – und, ich schwöre: Die Stiche schwollen überhaupt nicht an!

Nicht nur das. Hinterher konnte Lydia sämtliche Weintrauben abschneiden, wurde zwar  umschwirrt – doch überhaupt nicht gestochen.

Sie ist eine Zauberin. Auf jeden Fall ist sie eine hervorragende Heilerin.

Zum Schluss bekam ich ganz viele Weintrauben. Und ein Rezept: Trauben ablösen, in Wasser kochen, gesüßt mit Xylit und Agavendicksaft. Nach einer Viertelstunde (ungefähr) Kochen sanft mit einem Kartoffelstampfer Schalen und Kerne lösen und alles durch ein Sieb gießen. Ergibt wunderbaren Traubensaft, sehr intensiv, also gut zu verdünnen …

 

 


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