Was ist eigentlich eine Rezension?
Das ist eine Besprechung oder Kritik. Was nicht bedeutet, dass sie kritisch sein muss. Andererseits ist sie keineswegs verpflichtet, zu loben.
Früher wurden Rezensionen von Kritikern geschrieben und meistens im Kulturteil von Zeitungen veröffentlicht. Da wurde erklärt, wieso ein Theaterstück/Film/Buch es lohnte, sich damit zu beschäftigen oder nie hätte entstehen dürfen.
Kritiker konnten Karrieren, Künstler, Leben vernichten. Sie waren sehr mächtig. Ein Künstler stellte sich den typischen Rezensenten als vertrocknetes, neidzerfressenes Kerlchen vor, dessen eigenes Talent eben nur zum Kritisieren reichte. Unter Umständen jedoch entpuppte er sich als segensreiche Lichtgestalt, die einen Riesenerfolg anschob. Das liegt nämlich ebenso in der Macht der Rezensenten.
Inzwischen kann jeder seine Meinung öffentlich machen und viele tun es auch. Immer noch ist diese Tätigkeit machtvoll und kann Segen oder Verlust bringen.
Wer immer mich (oder das, was ich schreibe), schätzt oder mag oder lieb hat, möge mir eine Viertelstunde schenken, um eine Rezension zu schreiben. Sie muss weder brillant noch lang sein – lange Texte werden meistens nicht gelesen – sie muss nicht einmal positiv sein. Besser eine negative Kritik als gar keine. Im Prinzip reicht ‚Cooles Buch!‘, das ist eine Meinung. Oder: ‚Naja, meins war es nicht, aber ich werde von dieser Autorin vielleicht noch mal eins lesen‘.
Rezensionen verraten einem Schriftsteller, was dem Leser gefällt und was ihm nicht gefällt. Das ist eine wichtige Richtschnur.
Glücksfaktor: Ganz viele Rezensionen. Denn das bedeutet ganz viele Leser. Nur für die schreibe ich schließlich …