Den meisten Menschen ist es ein Bedürfnis, verbal zärtlich zu sein. Nicht nur in Liebeserklärungen, auch in Bezeichnungen wie Liebling oder Süßerchen oder weit phantasievolleren Namen. Wenn man liebt, geschieht das meistens unwillkürlich, man kann nicht anders.
In einer vergangenen Phase meines Lebens nannte ich Geschöpfe, die meinem Herzen nahe standen, gern Hasilein. Das war nicht geplant. Das passiert einfach. Eines nachmittags schaute ich noch in das Buch, das ich gerade las und sagte einleitend, ohne aufzusehen: „Hasilein?“
Weil keine Reaktion erfolgte, schaute ich hoch – und erkannte, dass mein Gefährte, mein Sohn und unser Hund mich mit exakt demselben Ausdruck anblickten: sie fühlten sich angesprochen, waren jedoch nicht ganz sicher, ob speziell sie selbst gemeint wären.
Und mein Sohn sagte: „Entschuldige, aber hier sind so viele Hasileins.“
Praktisch gesehen ist es also günstiger, unterschiedliche Kosenamen zu verteilen…