Tag des Herbstspaziergangs in Amerika


Sie nennen das Autum Stroll Day und bummeln am 23. September durch raschelndes Laub.  (Also wenn ich ganz ehrlich sein soll: einen Monat später raschelt es ja wohl sehr viel deutlicher!)

Egal, welcher Teil des Herbstes – ist er nicht wirklich märchenhaft schön? DAS ist meine Jahreszeit, jedes Jahr wieder!

Ich hab’s schon als Kind so empfunden. In dieser Zeit bin ich fast immer guter Laune. Ich empfinde eine starke Geborgenheit in der bunten Natur, zwischen tropfenbesetzten Spinnwebnetzen und Nebelschleiern. Es muss noch nicht mal ein goldener Herbst sein. Ich mag auch den trüben, grauen. Ja, ich weiß: morbide …

Die wunderbarsten Männer hab ich immer nur im Herbst kennengelernt, zwischen Anfang September und Ende November. So dass ich mir, wenn ich im Mai einem begegnet bin, fast sagen konnte: stellt sich vermutlich als Irrtum raus. (Und übrigens hab ich nahezu genau so was schon mal in einer Herbst-Schwärmerei geschrieben, im September 2017. Das war einige Wochen, bevor der Löwe in meinem Leben aufgekreuzt ist.)

Radfahren ist in dieser Zeit auch besonders schön, wenn es früh dunkel wird und der Dynamo durch die Dämmerung schnurrt. Und Laterne-Gehen lohnt einfach nur im Herbst!

Ich kenne ziemlich viele Leute, die jetzt melancholisch werden, dem Sommer hinterhertrauern, den nächsten Frühling herbeisehnen und am liebsten den Winter überspringen würden. Andererseits sind die Jahreszeiten schon lange nicht mehr, was sie mal waren. Sie benehmen sich reichlich unzuverlässig. Immerhin fallen einstweilen noch im Herbst die Blätter von den Bäumen und wachsen im Frühjahr neue nach.

Glücksfaktor, für mich: Genau das – fallende bunte Blätter …

 


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