wenn er an Mädchen denkt, singt Sarah Connor. Das freut mich im Prinzip. Nicht, dass er keinen hoch kriegt – sondern dass hier auf eigentlich nette Art eine Portion Toleranz unters Volk kommt. Vincent ist nunmal schwul, seine Mutter hat auch nichts dagegen, sie erklärt in diesem Song sogar tröstend, in eine erste Liebe – oder in jede Liebe – sei nunmal Liebeskummer mit eingearbeitet. Eine liebevolle Mutter. Sehr wünschenswert.
Was mich fertigmacht, ist die Grammatik. Zwar steht, wenn man sich im Internet den Text anschauen will, dort ganz richtig: „Vincent kriegt keinen – mit en am Ende. Aber so singt Sarah Connor nicht. Und da hat sie ja auch recht, das sagt kaum noch jemand. Es hat sich weggeschliffen. Man schreibt es auch immer öfter ohne en am Ende. Das stört kein. Außer mich.
Dem Genetiv hatte ich ja schon wehmütig hinterher geguckt. Davon rede ich überhaupt nicht mehr. Mich bestürzt jedoch, dass Leute, die mir lieb und wert sind und die ich für gebildet halte, offenbar keine Ahnung haben, dass das manchmal mit zwei s geschrieben werden sollte. Dass man Sie in der Anrede groß schreibt. Und so weiter. Andererseits: Wem nützt so was schon? Alles ändert sich, auch die Sprache. Vielleicht auch deshalb besonders hastig, weil vieles eilig ins Handy getippt wird und sich dann noch die Autokorrektur einmischt und Mus draus macht. Wenn mir das was ausmacht, ist es mein Problem. Weiß doch jeder, was gemeint ist.
Es kommt wirklich nicht auf die Grammatik an.
Nur auf innere Werte …
Glücksfaktor: Weiß ich gerade nicht …