Wann war eigentlich Postkutschenzeit?


Auf jeden Fall früher.

Ganz, ganz früher trugen reitende Boten den Brief zwischen den Zähnen.

Die erste Postkutschenlinie fuhr ab 1657 zwischen London und Chester. Die beförderten bereits Passagiere.

Hierzulande wurde das Haus Thurn und  Taxis zu Generaloberpostmeistern der Kaierlichen Reichspost.

Zunächst handelte es sich um ungefederte Leiterwagen. Besaßen sie ein Verdeck, durften sie sich ‚Kutsche‘ nennen. Die Sitze bestanden aus Holzbänken, mit Fell bedeckt. Und das auf überhaupt nicht oder nur mit Kopfstein befestigtem Pflaster! Die zurückgelegte Strecke an einem Tag betrug etwa zwei Kilometer.

Wer an empfindlichen Bandscheiben litt, sollte lieber Zuhause bleiben.

Im 19. Jahrhundert wurden die Kutschen komfortabler – geringfügig. Fanden zunächst nur vier bis sechs Fahrgäste Platz, gab es in der Englischen Mail Coach 13  bis 15 Sitze. Allerdings waren nur vier bis sechs davon im Inneren des Fahrzeugs.

Für gewöhnlich übernachteten die Reisenden in den ‚Posten‘ (daher der Name).

Wer es schrecklich eilig hatte, der nahm die Extrapost. Die rollte pausenlos, Tag und Nacht, mit ganz kurzem Aufenthalt, um schnell die Pferde zu wechseln und sich die Nase zu pudern.

Durch verbesserten Straßenbau konnten sämtliche Postkutschen ihre Geschwindigkeit steigern. Um 1850 fuhren sie an einem Tag manchmal 100 Kilometer oder mehr.

Damit war der Höhepunkt der romantischen Postkutschenzeit erreicht. Von da ab  wurde, mehr und mehr, die Eisenbahn eingesetzt und überall Schienen gebaut. Eine neue Zeit fing an.

Postkutschenräuber stellten sich um und wurden zu Eisenbahnräubern…


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