Wann wird eigentlich auf Baustellen gebaut?


Jedenfalls nie, wenn ich hingucke.

Ich sehe die vielen Schilder – hier  darf ich nicht und da darf ich nicht und da vorne schon sowieso nicht – wir bauen hier für Sie!

Da ist das schwarze Männchen abgebildet, das eifrig schippt. Wenn ich vorbeifahre, hat es gerade Pause. Immer. Die Straße oder die Autobahn ist kilometerweit mit rotweißen Hindernissen dekoriert, überholen darf ich nicht, zügig fahren darf ich nicht und an der Wanderampel steht: Hier bei Rot halten! – als wäre das was Neues. Abgesperrt bis sonstwohin. Und weit und breit keine Seele im orangefarbenen Strampelanzug, die reinhaut.

Wir bauen hier für Sie? Aber wann denn bloß? Immer, wenn ich dran vorbeifahre, baut keiner. 

Machen die das nachts, heimlich? Kann auch nicht sein; fahre ich nachts an einer  Baustelle vorbei, ist da erst recht keiner.

Das Sonderbare ist, die kommen trotzdem weiter. Die Baustelle wandert. Da, wo sie vorgestern war, ist jetzt tatsächlich eine schöne, bearbeitete Fläche. Über einem Stück Autobahn gibt es plötzlich einen ansprechenden Tunnel, sogar mit Licht drin. Wann hat den jemand angefertigt? Nicht, solange ich es hätte sehen können.

Es ist ein Mirakel …


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