Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?


Damit sind ja manche Leute ziemlich überfordert. Statt sich über so eine schöne Frage zu freuen, möchten sie lieber ‚garnichts‘ haben, um bloß nicht drüber nachdenken zu müssen, was ihnen zum Glück noch fehlt.

Nicht so Ernst.

Wer Ernst fragt, was er sich (zum Geburtstag, zu Weihnachten oder einfach nur so) wünscht, der bekommt eine oft überraschende, phantasievolle, detaillierte Antwort.

Im Herbst hatten wir ja eine schöne Ferienwoche in einem dänischen Haus am Meer. Da gab es einen kleinen Fernsehsessel genau in Ernst-Größe, und er hatte noch erklärt, so einen wünsche er sich für zu Weihnachten.

Gut, dass wir keinen angeschafft haben.

Inzwischen wünscht Ernst sich nämlich einen Hund. Und weil er in seinen Wünschen gern wünschenswert genau ist, speziell einen weißen Wuschelhund: einen Havaneser, bitte. 

Wieso gerade so einen?

So einer war kürzlich vor Edeka angetüdert, als Ernst Lakritze kaufen unterwegs war. Da hat er sich lange mit dem unterhalten. Und der war soooooo süß!

Öhm.

Wir wollen ihm jetzt nicht mit dem dümmlichen Klischee-Satz kommen: „Ein Hund ist kein Spielzeug.“ Es gibt ja andere Argumente.

„Ernst, mit einem Hund musst du mindestens zweimal am Tag einen längeren Spaziergang machen.“

Ernst meint, das mit dem Spaziergehen ist klar. Wir sagen ja immer, er soll mehr an die frische Luft. Das ist also sehr gesund. Und ein schönes Halsband hat er schon – hat er gegen ein etwas kaputtes Modell-Motorrad eingetauscht.

„Ein Hund bedeutet viel Verantwortung. Du darfst nie vergessen, ihn zu füttern und sein Wassernapf muss immer sauber sein und Wasser enthalten.“

Richtig. Verschiedene Näpfchen wünscht er sich von anderen Leuten zu Weihnachten. Hundefutter in der Dose kann er von seinem Taschengeld erschwingen.

„Schätzchen, ein Hund muss erzogen werden. Nicht nur, damit wir uns besser fühlen, sondern auch, damit er sich besser fühlt. Ein Hund ohne Grenzen ist unglücklich.“

Genau. Deshalb hat er sich ja von einer lieben Tante ein Buch gewünscht: ‚Wie erziehe ich meinen Hund?

„Liebchen, ist dir klar, dass du jeden Tag einige Male sein Pupu aufsammeln musst? Du hast dann eine Tüte dabei – die darfst du nicht vergessen! – und da kommt es rein. Und dann in den Müll. Das ist zwar insofern idiotisch, als es noch viel mehr Plastikmüll gibt, aber jedenfalls tritt niemand mehr rein. Bist du dazu auch bereit?“

Ernst ist zu allem bereit und finster entschlossen, auch eklige Sachen zu machen. Er möchte zu Weihnachten bitte gern einen weißen Wuschelhund! Dann wird er sich auch immer große Mühe geben, ganz lieb zu sein. Und noch lieber.

Als der Löwe-Papi vom Nachtdienst kommt und sich auf den ersten Kaffee freut, packt Ernst drei besonders schöne Kekse dazu. Hat er gestern mit Mamis Hilfe gebacken. Soll ein Ernst sein und eine Mami-Katze und viel Liebe.

Ernst hat den Löwe-Papi soooo lieb! (Einer muss ja die Hundesteuer bezahlen.)

Tja.

Wieso fragen wir auch, anstatt das mit den Geschenken einfach dem Weihnachtsmann zu überlassen?

Glücksfaktor, im Prinzip: zu wissen, was man will.


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