Wie viele Tage gibt es?


Sie wachsen immer nach. Hier ist die Nacht, schwarz und lang – aber dann ploppt ein neuer Tag auf – vergeht in Hast oder in Ruhe, wir können ihn nutzen oder vergeuden, es kommt ja wieder einer. Der Reichtum scheint unermesslich, sie nehmen kein Ende.

Einige sind von vornherein wichtig. Wir hungern einem Tag entgegen, wir freuen uns darauf, wir haben das Datum im Kopf. Manchmal erfüllt dieser besondere Tag unsere Erwartungen. Manchmal übergießt er uns mit Enttäuschung. Aber dann kommt ein neuer.

Von andere Tagen erwarten wir nichts, sie werden sicherlich wie gewohnt ablaufen – doch sie bringen eine Überraschung, ein Ereignis ganz besonderer Art, gut oder böse: Wir werden diesen Tag nie vergessen.

Vielleicht ist es Bluff und sie bewegen sich im Kreis? Irgendwer nimmt sie hinten in Empfang, reinigt sie, poliert sie auf und schickt sie vorne wieder los? Das würde erklären, weshalb manche Leute sagen, sie hätten einen gebrauchten Tag hinter sich.

Wieviele Tage wir speziell selbst noch erleben dürfen (oder müssen), wissen wir selten. Einmal im Jahr kommen wir zweifellos an unserem Todestag vorbei. Macht er sich bemerkbar?

Danach erleben nur noch die anderen, die Lebendigen, weitere Tage. Immer noch einen. Es macht wohl nichts, mal einen zu verbummeln und zu verschwenden. Der nächste kommt bestimmt.

Glücksfaktor: Sich mit der Zeit zu bewegen.


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