Astrologie ist keine Wahrsagekunst. Aspekte kann man aus den verschiedensten Richtungen betrachten und genau so unterschiedlich können sie sich auch zeigen.
Dass 2020 etwas Entscheidendes passieren würde, das vieles ändert, konnte ich sagen. Aber das hätte auch ein Weltkrieg sein können oder eine verheerende Naturkatastrophe. Mal angenommen, wir hätten wählen dürfen – würden wir eine der anderen Möglichkeiten vorziehen?
Geburten verlaufen in den seltensten Fällen schmerzfrei. Wachsen neue Zähne (vor allem Weisheitszähne), dann tut das weh.
Mitte Dezember bildete sich die Konjuktion von Saturn und Jupiter im Anfang Wassermann, Beginn einer Erlösung und Befreiung, nachdem beide – auch noch zusammen mit Pluto – lange im Steinbock gesteckt hatten und alles immer zwanghafter zu werden schien.
Ist nun alles gut? Wird es (diesen Wunsch hab ich im vergangenen Jahr oft gehört) ‚wieder wie vorher‘? Bestimmt nicht. Erstens war das Maskenjahr nur der Beginn einer entscheidenden Neuerung, also einer Art Revolution. Die wird sich jetzt weiterentwickeln und auch das ist, obwohl wahrscheinlich wünschenswert, kein durchgehendes Vergnügen. Der Sinn einer Revolution ist die Änderung und die funktioniert nicht unter Vollnarkose.
Zweitens steckt Pluto noch im Steinbock. Das ist insofern doof, als viele andere Planeten in Richtung Wandlung streben, aber Pluto krallt sich gerade mal fest, will, dass alles so bleibt wie es ist und behindert so gut er kann den Umbruch. Wodurch die Sache komplizierter wird.
Drittens ist 2021 nunmal ein Saturnjahr, und der alte Saturn kommt nicht leichtfüßig daher, vielmehr liebt er Probleme. Nicht, weil er böse ist, sondern weil er hilft, sie zu lösen. Was er verachtet, ist Oberflächlichkeit, Beseitigung von Symptomen, ohne den Grund einer Krankheit zu erforschen. Wenn wir uns gutwillig auf die Saturnenergie einlassen, kann sie uns enorm weiterbringen, kollektiv und individuell.
Und wenn ich durchlese, was ich gerade geschrieben habe, dann finde ich es falsch formuliert. So wird zwar griffig, was für Aspekte dieses Jahr besitzt – aber es wirkt so, als ob das an den Planeten liegt. Dabei können die überhaupt nichts dafür. Sie drehen sich im Weltraum vor sich hin und um die Sonne auf ihrer vorgegebenen Bahn.
Würde ich beispielsweise Saturn interviewen über seine Absichten für die Erdenbürger im Jahr 2021, dann würde er sicher antworten: „Hören Sie mal, was interessieren mich Ihre irdischen Probleme? Ich verursache die nicht. Ich habe nur die Freundlichkeit, sie anzuzeigen …“
Da hat er Recht. So wenig wie eine Uhr dafür kann, dass die Zeit vergeht oder wie eine Benzinanzeige Schuld ist, wenn wir keinen Sprit mehr haben, so wenig bestimmen die Planeten unser Schicksal. Sie zeigen es nur an. Da sind sie dann auch noch ganz schön vorsichtig und sehr vieldeutig.
Glücksfaktor: Leben ist Entwicklung und Leben ist Wandlung.