Wunschtag und Herbstanfang!


Noch dazu genau zum Vollmond.

Wir haben Tag- und Nachtgleiche, eins der vier Sonnenfeste. Im Frühjahr und im Herbst  heißen sie Schwellenfest: Das Jahr steht auf der Schwelle zum Sommer oder Winter, zur Helligkeit oder zur Dunkelheit.

Genau jetzt hält sich die Zeit in der Waage, mit einem Fuß steht sie noch im Sommer, mit dem anderen bereits im Winter. Augenblicklich haben weder Tag noch Nacht überhand, etwas wie Ruhe, tiefes Einatmen. 

Jetzt fängt gleich das Sternzeichen Waage an, eng damit im Zusammenhang. Das ist auch die Zeit des Erzengels Michael, der nicht selten mit einer Waage abgebildet wird, denn er wiegt die Seelen der Toten. (Und ist anschließend so freundlich, sie dorthin zu geleiten, wo sie erwartet werden.)

Bevor die Erde in tiefen Schlaf versinkt, stattet sie ihre Kinder fürsorglich mit allen möglichen feinen Sachen aus, die sie über die karge Zeit am Leben erhalten werden.

Überall gibt es zu Essen! Ich war so glücklich, dass es mir vergönnt war, mein Kind genau in dieser Zeit zu bekommen, die ich so liebe. Im Februar erfuhr ich, dass ich schwanger war, im Mai nahm ich deutlich an Umfang zu, über den Sommer wurde ich immer runder und mitten im Herbst kam mein Baby wie ein kleiner reifer Apfel zur Erntezeit. 

Dies ist keine Zeit, um Angst zu haben oder in Trübsinn zu verfallen – dies ist eine Zeit der Dankbarkeit. Im Altertum galt sie dem Gott Dionysos, dem Sohn der Erdenmutter Demeter. Zur Erntezeit aß man Brot, aus den letzten Garben gebacken – das galt als Fleisch des Gottes. Und man trank im Ritual sein Blut: das war der frisch gekelterte Wein. Doch, wirklich. Das Christentum hat es nicht erfunden, nur übernommen.

Und ganz nebenbei stehen den Wunscherfüllern, wer immer sie sind und wo immer sie sich aufhalten, die Ohren besonders offen. 

Glücksfaktor: Der Wandel der Jahreszeiten …


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