Zum Ende dieser Woche


fängt das Sternzeichen Jungfrau an, das zweite der Erdzeichen. Vorher kommt der sinnliche, besitzende Stier, im Winter der ehrgeizige, beherrschte Steinbock.

Jungfrau-Geborene sind überragende Kritiker, weil ihnen keine Kleinigkeit entgeht. Selbstkritisch sind sie ebenfalls (bis zur Selbstzerstörung). Deshalb lehnen sie es ab, auch noch von anderen Menschen, die weniger Einsicht haben, kritisiert zu werden. Besser als sie kann das sowieso keiner.

Und niemand kann besser putzen als eine Jungfrau. Ihr entgeht kein Krümel und kein Fusselchen, sowas macht sie nervös, bis sie es entfernt hat. Schiefes, Krummes und Asymetrisches macht sie genauso nervös: Am liebsten trägt sie Mittelscheitel.

Ein bisschen scheu ist sie, recht introvertiert. Sie steht nicht gern im Mittelpunkt. Lieber ist sie die zweite Person im Staat, die graue Eminenz, ratgebend, kalkulierend, assistierend. Grau ist sowieso meistens eine ihrer Lieblingsfarben, Hellgrau, Graublau, Graubraun oder Sandfarben. Nur nichts Knalliges. In den Augen jeder echten Jungfrau sitzt eine Menge Grau, und meistens kann sie diese Farbe, die andere blass macht, sehr gut tragen.

Diesen Menschen ist eine recht altmodische Grandezza zu eigen. Hier findet man die letzten Ladys – oder Gentlemen. Sie lieben gute Manieren. Lautes und Grelles ist ihnen zuwider, ebenso jede Art von Flegelei.

Die Jungfrau dient gern, Menschen oder Zielen oder einer Sache (bis zur Selbstaufgabe.) Sehr typisch ist da die von Orleans, die einen schlappen König auf den Thron schubste und zum Dank dem Feind überlassen und verbrannt wurde.

Nichts tut eine Jungfrau lieber, als zu helfen. Sie ist die Schwester, die den Tupfer reicht, die Sekretärin, die unbezahlte Überstunden macht und die starke Frau, die hinter jedem erfolgreichen Mann herumsteht, um seine Patzer auszubügeln. Sie muss darauf achten, nicht selbstlos zu werden. Denn dann verliert sie sich. Sie  ist, ebenso wie die in den Fischen geborenen Menschen, immer etwas in Gefahr, die Opferrolle zu spielen  …

 


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