Handschuhwetter


hatten wir lange nicht.

Trägt noch jemand Handschuhe?

Sie sind uralt. In der Bibel kommen sie vor (im Buch Ruth) und inTutanchamuns Grab lagen immerhin 27 Paar aus Leder  herum. Vermutlich eher nicht, weil dem Pharao die Finger froren…

Gladiatoren zogen gern Lederhandschuhe an, so konnte ihnen der eingeölte Gegner nicht entflutschen.

Falkner trugen ebenfalls Lederhandschuhe, möglichst dicke, um ihre Hände nicht  zerkratzt und zerknautscht zu bekommen. Ein Fedehandschuh wurde ins Gesicht geknallt, das gab unweigerlich Zoff.

Im frühen Mittelalter zog man sie zum Essen an – damit man sich nicht die Finger an der heißen Sauce verbrannte, wenn man im Topf nach Fleischstückchen angelte. Ein paar Jahrhunderte später galt das bereits als mieses Benehmen, aber inzwischen gab es ja auch Löffel und Gabeln.

Im 17. Jahrhundert waren sie bestickt und parfumiert, Luxusgegenstände von den Fingerspitzen bis zur Schulter. Ein echter Gentleman wechselte sie um 1800 mehrmals am Tag, damit sie immer blütenweiß aussahen.

Micky Maus trägt welche mit Raupen auf den Handrücken, das war noch in den 30ern modisch. Das Mädchen am Gemüsestand besitzt bunte Handschuhe ohne  Finger, damit sie das Geld zählen kann. Die hat ihre Mama ihr gestrickt.

Ich hab Handschuhe in acht verschiedenen Farben.

Hoffentlich dauert dieser Winter nicht mehr lange genug, um alle zu tragen…

 

 


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