Schimanski


Am 28. Juni 1981 gab es im Fernsehen eine Überraschung. Da trat im sonntagabendlichen Tatort plötzlich ein neuer Kommissar (aus Duisburg) auf, wie man ihn so bisher noch nicht erlebt hatte. 

Er trug nicht Schlips und Kragen, sondern eine Art Windjacke. Er führte eine recht derbe Sprache, fluchte von Herzen und trank mehr Alkohol, als ihm zutunlich sein konnte.

Ein Kriminalhauptkommissar! Ein deutscher Beamter! Zwar wurde ihm der zivilisierte Kollege Thanner beigeordnet, aber der konnte ihn auch selten bändigen.

Horst Schimanski speiste am liebsten Currywurst, baggerte jede hübsche Frau an, egal, ob Beinah-Opfer, Mörderin oder Staatsanwältin, prügelte sich mit Wonne, pflegte Freundschaften mit Ausländern (!) und tat sehr selten, was die Vorschrift erforderte.

Er stellte das Krimi-Bewusstsein des bundesrepublikanischen Fernsehzuschauers auf den Kopf und war bald heiß umstritten, von ‚eine Zumutung!‘ bis zu ‚endlich mal ein echter Kerl!‘

Was für unterschiedliche Rollen Götz George auch immer spielte, mit keiner wurde er so identifiziert.

2008, siebenundzwanzig Jahre nach seinem ersten Auftauchen, wurde Schimanski bei einer Emnid-Umfrage zum beliebtesten Ermittler des Tatorts gewählt. Aber da waren die Zuschauer  insgesamt bereits ganz woanders …

 

 

 


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