Auf vielfachen Wunsch werde ich jetzt mal eine Weile über die Sternzeichen als Partner schreiben. Wer passt gut zu ihnen? Wie kommt man überhaupt mit ihnen aus? Wie – bei Fischen eine angebrachte Frage – angelt man sich einen?
Und weil das, trotz aller Genderneutralität, bei den weiblichen und den männlichen Vertretern der Zeichen durchaus nicht immer genau übereinstimmt, teile ich es auf. Heute erstmal die Fischemänner. Morgen die Fischemädchen. Und wer sich alternativ irgendwo zwischendrin fühlt, der kann ja beides lesen.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass hier nur vom Sonnenzeichen die Rede ist – also eine einzige Tendenz in einem Horoskop – wenn auch eine wichtige. Aber jeder Mensch besitzt sein ganz eigenes Horoskop, in dem viele Aspekte in verschiedene Richtungen zeigen – außerdem natürlich seine ganz eigene Vita, seine spezielle Genetik, persönliche Erfahrungen. Das bitte ich zu bedenken.
Also! Der Fische-Mann ist der männlichste, coolste, mutigste Kerl, der rumläuft. Zumindest wirkt er häufig so, und es ist leicht, darauf herein zu fallen. Unter Umständen trägt er den Schädel rasiert oder einen wilden Vollbart. Sehr wahrscheinlich ist er tätowiert. Typische Action-Helden werden im Film nicht selten von Fische-Männern verkörpert.
Zum Beispiel Bruce Willis (19. März) in ‚Die Hard‘, also ‚Stirb langsam‘ und ähnlichen Filmen. (Übrigens ist die deutsche Übersetzung dieses Titels saudämlich, ungefähr so wörtlich übersetzt wie eine chinesische Gebrauchsanweisung. ‚Die Hard‘ bedeutet eigentlich sowas wie ‚Nicht kaputt zu machen‘ oder ‚Nicht kleinzukriegen‘. So, das musste mal gesagt werden.)
Oder Daniel Craig (2.März) als aktueller James Bond, auch so ein stahlharter Kerl. Das Interessante dabei ist, dass beide Männer bei aller Härte diese unterschwellige starke Sensibilität ausstrahlen, die sie von den wirklichen, dumpfen Draufgängern unterscheidet. Das macht sie noch viel verwegener, weil es zeigt, dass sie sich trotz aller Ängste (und davon hat der Fische-Mann jede Menge) überwinden, um die Welt zu retten.
Man erkennt sie oft an den ausgeprägten Augenbrauen und dem ironisch gebogenen Mund. Eine beunruhigende Tiefe, faszinierend, rätselhaft. Was will dieser Mann? Na ja, vermutlich weiß er das selber nicht so genau. Ein Fische-Mann kann noch so intelligent sein, er ist kein Denker, er schwimmt im Gefühl umher. Das treibt ihn mal hierhin und mal dahin, dafür kann er nichts. Er ist der leibhaftige Sowohl-als-auch und sogar noch unentschlossener als ein Waage-Mann.
Wie sollten eine Frau sein, die es schafft, ihn zu fesseln? Das ist kein kleines Kunststück. Um seinen ausgeprägten Sinn für Romantik anzusprechen ist vielleicht nicht unbedingt Schönheit nötig, aber weiblicher Zauber sehr angebracht. Die Anglerin sollte mindestens ebenso geheimnisvoll sein wie der Fische-Mann; zumindest am Anfang der Beziehung. Nicht zuviel reden, nicht alles zeigen, und auf Fragen muss keineswegs immer geantwortet werden, bloß, weil sie hinten ein Fragezeichen haben. Manchmal genügt es, rätselhaft zu lächeln.
Der ganz, ganz typische Fische-Mann mit Aszendent und womöglich noch Mond in den Fischen und der Sonne im zwölften Haus – dem kann eine Frau überhaupt nicht weiblich genug sein. Dabei wünscht er sich weniger Fraulichkeit als Mädchenhaftigkeit, unabhängig vom Alter. Langes, weiches Haar, lange Wimpern (aber keine angeklebten; und nicht zuviel MakeUp!), fließende Stoffe, am liebsten in Blau- und Grüntönen und eine tiefe, verletzliche Seele. Diesem Wunschbild steht entgegen, dass er sich im Grunde seines Herzens – Sowohl-als-auch – nach einer starken, eigenständigen Frau sehnt, die sein Lebensschiff steuert und an deren Busen er sich auch mal ausheulen darf – manchmal überkommt ihn sogar das Bedürfnis, dominiert zu werden. Dann aber sehr diskret zu Hause, bestimmt nicht in der Öffentlichkeit.
Dieser Mann hat besonders Freude an hübschen Füßen in schönen Schuhen, das kann bis zum Feteschismus gehen und damit enden, dass er begeistert an rosa Zehlein lutscht oder, wahlweise, am Schuh.
Auch sonst hat er eher zuviel Ahnung als zuwenig. Fische-Männer sind selten Spätzünder, sehrviel öfter frühreif, und sie gründeln in stillen, tiefen Wassern, gern auch schon mal ein bisschen im Trüben. Er wird seiner Partnerin jedoch nichts abverlangen, wozu sie keine Lust hat: Brutal will der echte Fisch nie sein, dazu ist er zu feinsinnig.
Er ist ein Träumer und ein Romantiker, er glaubt auch nach vielen Enttäuschungen unverdrossen an ein Happy-End, und das bedeutet sowohl ganz große, aufregende Gefühle, Rosenduft, Mondschein mit seiner kleinen Zauberfee, scheu und mysteriös – als auch häusliche Geborgenheit, Kuscheln auf dem Sofa, endlich Frieden und eine Gefährtin, die souverän die Steuererklärung erledigt und ihn tröstet, wenn er aus einem Alptraum hochschreckt.
Fische neigen zur Sucht. Ob Zigaretten, Alkohol, Drogen, eventuell eine Sekte, eine Religion oder eine interessante, womöglich böse Frau – er kommt nicht davon los.
Weil er so schöne Augen hat und diesen verwirrenden, zurückhaltenden Charme, fühlen sich viele Frauen vom Fische-Mann angezogen. Ist er treu? Also man kann sagen, er wäre es gern, es entspricht seinem romantischen Ideal. Nur kann er so schlecht Nein sagen und das Unbekannte interessiert ihn so sehr. Ganz günstig: Er ist ein hervorragender Lügner, derart geschickt, dass nach zwanzig Jahren Bigamie zwei Frauen keine Ahnung haben und beteuern, er sei der ideale Partner.
Also es ist schon besser, wenn die Partnerin des typischen Fische-Mannes Eifersucht albern findet. Doch NATÜRLICH gibt es auch Fische, die niemals fremd gehen. Das kommt aufs Gesamthoroskop an.
Welche Frau erweckt seine Sehnsucht? Die mysteriöse Skorpionin, ebenfalls ein Wasserzeichen, das auf und in Gefühlen schwimmt, aber etwas stärker ist als er und ihn stützen kann.
Die großäugige, kindlich naive und trotzdem patente Krebsin. (Die Schriftstellerin George Sand, Krebs, liebte den komplizierten, weichen, genialen Fische-Mann Frédéric Chopin und gab ihm lange sehr viel Halt, bis er ihr zu sehr auf die Nerven ging.)
Ein weiterer Fisch im Aquarium? Schwierig, weil dann beide schwimmen und niemand da ist, der fest wurzelt. Dennoch können sie sich im Rausch miteinander verlieren und das ist immerhin sehr aufregend.
Gut tut ihm die praktische Seite der Erdzeichen Steinbock, Stier oder Jungfrau, sofern die es hinbekommen, behutsam genug mit ihm umzugehen.
Wenn er Pech hat, verliebt er sich unglücklich in eine aufregende Schützin oder Löwin, die ihn meistens entgrätet. Von der Widderin sollte er sowieso die Flossen lassen, die genehmigt ihn sich zum Frühstück.
Auch nicht förderlich für sein delikates Innenleben sind die Frauen der Luftzeichen Wassermann und Zwillinge. Die missverstehen seine Gefühlstiefe als Sentimentalität und können ihm zu Liebeskummer verhelfen, der jahrelang dauert und ihn manchmal sogar irgendwie befriedigt – denn er schätzt die dunklen Töne der Melancholie und oft sogar den Zustand des Leidens. Von den Luftzeichen bringt am ehesten die Venus-betonte Waage Verständnis für die komplizierte Seele eines Fische-Mannes auf.
Glücksfaktor: Kein anderer Mann im Tierkreis tanzt so gern und so perfekt!