Ernst macht eine Herbstreise, 3. Tag


Dauernd haben wir bestes Wetter, mehr Sommer als Herbst. Und Rothenburg ob der Tauber ist eine bezaubernde Stadt.

Als Tante Claudia mit Ernst vor einem der alten Stadttore stehen bleibt, wirkt es so, als ob da drinnen goldenes Licht herrscht und eine andere Zeit. …

Das ist tatsächlich so! Alles sieht aus wie aus dem Märchenbuch.

Übrigens könnte es sein, dass hier Weihnachten erfunden worden ist. Da stehen immer mal wieder solche Autos rum, mit Geschenken beladen und mit Weihnachtsborte bemalt.

Ernst hat sich sowieso schon immer mal gedacht: Ungefähr zweieinhalb Milliarden Kinder auf der Welt, und die sollen alle in einer einzigen Nacht was von einem einzigen Schlitten kriegen? Geht ja wohl schlecht. Alleine die Logistik! hat Ernst immer gesagt. (Solche Ausdrücke kennt er von seinem richtigen Papi.)

In vielen Schaufenstern sind Weihnachtsengel und so was. Es gibt ein einziges, riesiges Geschäft nur mit Plüschbären und Stofftieren! Da fühlt sich Ernst wie im Museum und will gar nicht wieder raus. Vor allem, weil auch noch die niedliche Verkäuferin mit ihm flirtet …

Ernst kauft eine schöne Postkarte für seine Lieblingstante Maren, die ist sehr krank und muss dringend aufgeheitert werden. Die Karte beschreibt er gleich am Tisch, während er auf das Eis wartet. Kann er bitte Eierlikör -? Nein. Das fragt er jedes Mal, dabei weiß er, dass kleine Bären keinen Eierlikör dürfen. Aber ganz etwas – ? Nein.

Tante Claudia bestellt für sich selbst ein wenig Eierlikör auf dem Eis. Und dann sagt sie, sie meint, da war vielleicht eine kleine Fliege. Vielleicht auch nicht, aber sie weiß nicht recht – am liebsten lässt sie das Eis zurückgehen und isst gar keins. Oder würde Ernst so ritterlich sein, mit ihr zu tauschen? In diesem speziellen Fall mal ausnahmsweise?

Wenn man von Ernst später wissen will, was das Schönste auf dieser ganzen Reise gewesen ist, dann sagt er: Eierlikör auf dem Eis. Dazu fährt man in der Weltgeschichte herum …

In Rothenburg haben wir auch Geschenke gekauft für alle, die wir besonders lieb haben. Eine Spezialität, die gibt es hier und noch in einigen Städten in der Nähe und in Österreich. Aber kein Bisschen im Norden. Deshalb ist es ein schönes und passendes Mitbringsel: Schneeballen! Die sind aber nicht wirklich aus Schnee, sondern so aus Keks und ganz verschieden. Es gibt hier sogar ein gesamtes Geschäft nur damit. Ernst kann aussuchen, was für einen Schneeballen er für wen haben möchte. Dann kommen sie in einen besonderen Karton. Und dann sollten sie möglichst nicht gequetscht werden und keiner darf sich draufsetzen …

Schließlich sind wir furchtbar viel gelaufen und ganz erschöpft. Inzwischen ist Abend geworden. Da fliegt ein großer Ballon über Rothenburg. Tante Claudia sagt, die fliegen am liebsten abends wegen der Terrmick.

Dann sind wir noch mal herrlich essen gewesen in einem wunderschönen Restaurant – und dann wurden wir so müde, dass einige von uns auf der Rückfahrt eingeschlafen sind. Die kamen im Hotel gleich ins Bett.

Dadurch konnten die Mami und Tante Claudia sich endlich mal bei einem Glas Wein in Ruhe unterhalten …

Glücksfaktor: Morgen geht es weiter!

 


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