Schock!


Heute morgen saß ich ganz entspannt auf meinem Frühstücksplatz am Küchentisch, plauderte mit dem Löwen und schaute, wie so oft, aus dem Fenster auf die drei großen Birken, auf einem Nachbargrundstück nebeneinander wie schlanke hohe Schwestern.

Dieser Blick ist schön zu jeder Jahreszeit, egal, ob die Birken ihr dunkles, zartes Gezweig in den Winterhimmel strecken, ob sie mit hellgrünen Frühlingsblättern nicken, sich im dunkelgrünen Sommerkleid im Wind wiegen oder, so wie jetzt, langsam das goldgelbe Herbstlaub abschütteln.

Und genau, als ich mit diesem Gedanken die Birke ganz rechts anschaute – fiel sie um! Es ist eine sehr sonderbare Sache, wenn sich ein mehr als zehn Meter hoher Baum, den man gerade betrachtet, plötzlich hinschmeißt. Natürlich hatte ich die Geräusche der Säge gehört. Aber um diese Jahreszeit entfernen die Menschen viele Äste, der Klang wird Gewohnheit – ich hab nicht darauf geachtet.

Der Löwe und ich liefen ins Badezimmer, denn von dort kann man das ganze Grundstück überblicken. Da sahen wir, dass zwei weitere sehr große, alte Bäume am Boden lagen und bereits zerteilt wurden. Überall das Geräusch der Motorsägen, aggressiv und bedrohlich. Rundherum wurden auch Büsche und kleinere Bäume entfernt.

Ich weiß nicht, ob die beiden anderen Birken auch noch fallen müssen und weshalb da derart aufgeräumt wird. Sicher geht es um etwas sehr Vernünftiges. Vielleicht brauchen sie den Platz, um zu bauen. Womöglich steht demnächst ein notwendiges Gebäude dort.

Überhaupt kein Grund, traurig zu sein …

Glücksfaktor: hohe alte Bäume, die stehenbleiben dürfen.

 

 


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